Das Kleine-Levin-Syndrom (KLS) ist eine sehr seltene in Episoden auf-tretende Schlafkrankheit. Die Symptomatik äußert sich durch ein stark
erhöhtes Schlafbedürfnis (22 Stunden pro Tag sind nicht unüblich), sowie Begleiterscheinungen wie Verwirrtheit, Essstörung (Anorexie oder Hyperphagie), Überempfindlichkeit bei Licht und Geräuschen, enthemmtes Verhalten (u.a. Hypersexualität), veränderte Wahrnehmung (Derealisation), kognitive Störungen (u.a. Gedächtnis-, Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit), Schwierigkeiten des Unterscheidens zwischen Traum und Realität, auch Halluzinationen und Sozialer Rückzug.
Oftmals geht einer KLS-Episode eine Infektion, Alkoholkonsum oder Schlafentzug voraus. Hormonelle Einflüsse wie Menstruationszyklus können ebenso eine Rolle spielen. In einzelnen Fällen treten auch Schlaflosigkeit (Insomnie) und psychische Störungen im Anschluss an eine Schlafphase auf. Die Länge der Schlafphasen variiert und kann von zwei Tagen bis hin zu Monaten dauern. Zwischen den Episoden verhält sich ein Betroffener unauffällig. Episoden können sich in unregelmäßigen Abständen wiederholen und nehmen bei vielen Betroffenen mit der Zeit ab.
Für Außenstehende wirkt eine Episode so, als sei der Betroffene in seiner gesamten Persönlichkeit verändert, häufig beschrieben auch mit kindlichen Verhalten und Emotionslosigkeit. KLS-Patienten sind oft nicht in der Lage sich selbst zu versorgen (u.a. Körperpflege, Ernährung). Die erste Episode findet häufig in der Jugendzeit statt.
KLS ist nach ICD-10 (2019) als Schlafstörung in der Kategorie „Krankheit des Nervensystems“ klassifiziert. Sie gehört zu den seltenen Krankheiten, deren Ursache und Behandlung bis heute noch nicht abschließend erforscht ist.
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