Stellungnahme ACHSE zur Auflösung ÄZQ

Stellungnahme der ACHSE zur Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) - Stand 02. Mai 2024

Die angekündigte Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat bei der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V. große Irritation und Unverständnis ausgelöst. Insbesondere die Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dass „die Aufgaben des ÄZQ ersatzlos wegfallen und nicht mehr weitergeführt werden“ erfüllt die ACHSE als Patientenvertretung von und für Menschen mit Seltenen Erkrankungen mit Sorge. 

Unabhängige Stimme mit Patienteneinbindung

Das ÄZQ bringt als unabhängiger Moderator Vertreterinnen und Vertreter aus medizinischen und anderen gesundheitsbezogenen Fachdisziplinen und aus Patientenorganisationen an den runden Tisch, um gemeinsam optimale Versorgung aus den unterschiedlichen Perspektiven zu beraten. Im ÄZQ werden evidenzbasierte Nationale Versorgungsleitlinien, Patientenleitlinien, Kurzinformationen über Erkrankungen (z. B. auch über Seltene Erkrankungen) und Entscheidungshilfen erarbeitet, damit es für Patientinnen und Patienten in der Versorgung zwischen Hausarzt, Facharzt, anderen therapeutischen Kräften und Klinik Orientierung gibt und Versorgungslücken möglichst vermieden werden – besonders wichtig für chronisch erkrankte Menschen und Menschen mit Behinderungen.

„Das ÄZQ ist für uns seit Jahren ein wichtiger Partner, insbesondere wenn es um die Erstellung und Verbreitung von qualitätsgesicherten, verständlichen krankheitsspezifischen Informationen geht. Dies geschieht regelmäßig unter Einbindung der jeweiligen Patientenorganisation, eine Vorgehensweise, die sich sehr bewährt. So wird ein vertrauensvoller Austausch unter den Beteiligten ermöglicht, das Krankheitswissen fundiert aufgearbeitet und die Vernetzung der Patientenselbsthilfe in das Gesundheitssystem gestärkt,“ betont Dr. Christine Mundlos, stellv. Geschäftsführerin der ACHSE. 

Aufklärung erforderlich, Lösung nötig

Sorge bereitet der ACHSE nicht nur die Auflösung selbst sondern auch die Ankündigung ohne weitere Klärung: wie und von wem soll diese unabhängige evidenzbasierte Arbeit zukünftig weitergeführt werden? Und wie wird gewährleistet, dass die durch die gesundheitliche Selbsthilfe eingebrachte Patientenperspektive und -expertise weiterhin ihre berechtigte Berücksichtigung findet? Es muss eine schnelle und ebenso gute Lösung gefunden werden.

 

Kontakt

Bianca Paslak-Leptien

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Dr. med. Christine Mundlos

stellvertretende Geschäftsführerin/ ACHSE Lotsin für Ärzte und Therapeuten/ Leiterin ACHSE Wissensnetzwerk und Beratung
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